Logo
  • Willkommen beim Zürichsee Schachverband
  • Schachturnier
  • Schwyzer Kantonalbank
  • MIGROS Kulturprozent
  • Helvetia Agentur Einsiedeln Co-Sponsor JGP-Einsiedeln
  • SWISSLOS Sportförderung Kanton Schwyz

ZSMM

Schach schreibt Fussball - Geschichte

von Markus Räber

Es erscheint auf Anhieb grotesk. Ein Schachverband – konkret der Schachverband Zürichsee (SVZS) – schreibt Fussball-Geschichte. Die Erklärung hierfür ist verblüffend einfach. Der Zürcher Mathematiker Peter Hammer (66) entwickelte ein raffiniertes Bewertungssystem, welches nebst dem Mannschaftssieg die Tordifferenz in die Bewertung einfliessen lässt. Dieses 7-Punkte-System wird nun im kommenden Herbst als Weltpremiere in der Meisterklasse der Zürichsee-Mannschafts-Meisterschaft als Pilotprojekt eingeführt.
Unentschieden       ( 3.0 : 3.0 )              »                   3 : 3
knapper Sieg          ( 3.5 : 2.5 )              »                   5 : 2
klarer Sieg              ( 4.0 : 2.0 )              »                   6 : 1
souveräner Sieg     ( 4.5 : 1.5 )              »                   7 : 0
Somit werden ausser beim Unentschieden pro Begegnung 7 Punkte verteilt, insbesondere auch wenn der Sieg höher ausfällt als mit 4.5:1.5 (zum Beispiel mit 5.5:0.5), wird das Resultat mit 7:0 gewertet. Vorbei sind damit die Zeiten, da ein Team nach drei von fünf Runden mit null Punkten dastehen wird. Vorbei sind auch die Gentleman-Remis, da die Entscheidung bereits gefallen ist. Und ein einzelner Sieg bei einer Mannschaft-Niederlage wird nicht mehr zu einen egomanen Aufhängsel degradiert. Einen «Schritt» vom 1.5 zum 2.5 bedeutet ab sofort zwei Mannschaftspunkte, die je nachdem im Abstiegskampf entscheidend sein können.
Nach einer s(ch)achlichen Fein-Analyse waren sich die Köpfe der ZSMM – angeführt vom Präsidenten Christian Grätzer – einig: «Die Vorteile, die sich beim 7-Punkte-System ergeben, sind verblüffend!» In erster Linie wird das einzelne Brett aufgewertet nach dem Motto: Jeder einzelne Brettpunkt, jedes Remis zählt. Es gibt aber eine ganze Reihe versteckter Vorteile. So zum Beispiel hat der Mannschafts-Leiter zusätzliche Motivationsgründe für seine Spieler, insbesondere wenn ein übermächtiges Team auf der anderen Seite sitzen wird. Vor allem verspricht aber die 7-Punkte-Regel zusätzliche Spannung im Kampf um den Meistertitel und Abstieg, da in den letzten beiden Runden noch satte 14 Punkte auf den Brettern liegen.
Verläuft das Pilotprojekt aus der Sicht der Meisterspieler erfolgreich, so wird es auch in den unteren Ligen eingeführt. Hier gilt es allerdings, die Bewertung anzupassen, da ein Team nur aus vier (und nicht aus sechs) Spielern besteht. Einer der erfolgreichsten Schweizer Spieler der letzten Jahre, Grossmeister Nico Georgiadis (22), ist begeistert von dieser innovativen Bewertungsidee. Für ihn ist klar: «Für mich ist das Pilotprojekt eine zusätzliche Motivation, mit Wädenswil den Titelgewinn anzustreben». Zur Frage, ob die Schachspieler kreativer und risikofreudiger sind als Fussballer, wollte sich der versierte Taktiker nicht äussern!
Link    www.siebenpunkte.ch
Zürichsee   –   Mannschafts   –   Meisterschaft
Es ist heikel, rückblickend Schlüsse zu ziehen, da eine Veränderung der Bewertung auch eine Veränderung der Strategie zur Folge haben kann. Eines ist so oder so gewiss: Mit dem 7-Punkte-System ist die Tabelle differenzierter und dynamischer.  

 

 Hammer 1